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Ein Interview mit GottIch träumte, ich hätte ein Interview mit Gott. „Du möchtest also ein Gespräch mit mir?“, fragte Gott mich. „Wenn du Zeit hast“, antwortete ich. Gott lächelte: „Meine Zeit ist die Ewigkeit. Welche Fragen würdest du mir gerne stellen?“ „Was erstaunt dich am meisten an den Menschen?“, fragte ich. Gott antwortete: „Dass sie es schnell langweilig finden, Kinder zu sein, sich beeilen, erwachsen zu werden und sich dann danach sehnen, wieder Kinder sein zu können. Dass sie, um mehr Geld zu verdienen, ihre Gesundheit aufs Spiel setzen und dann ihr Geld dafür ausgeben, wieder gesund zu werden. Dass sie sich so sehr um die Zukunft sorgen und dabei die Gegenwart vergessen und so weder im Heute noch im Morgen leben. Dass sie leben, als würden sie niemals sterben, um dann zu sterben, als hätten sie niemals gelebt.“ Gott nahm meine Hand und wir schwiegen eine Weile. Dann wollte ich wissen: „Als ein Vater, was möchtest du, dass deine Kinder lernen?“ Gott antwortete mit einem Lächeln: „Dass sie lernen, dass man niemanden zwingen kann zu lieben. Alles, was man tun kann, ist, sich lieben zu lassen. Dass es nicht gut ist, sich mit anderen zu vergleichen. Dass reich sein nicht heißt, das Meiste zu haben, sondern das Wenigste zu brauchen. Dass es nur einige Sekunden dauert, einem Menschen, den man liebt, tiefe Wunden zuzufügen, jedoch viele Jahre, um sie wieder zu heilen. Dass Vergebung durch gelebtes Vergeben geschieht. Dass es Menschen gibt, die sich tief und innig lieben, jedoch nicht wissen, wie sie ihre Gefühle ausdrücken können. Dass zwei Menschen dasselbe betrachten können und es trotzdem unterschiedlich sehen. Dass es manchmal nicht genug ist, Vergebung zu erhalten, sondern dass man sich auch selbst vergeben muss. Und zu erkennen, dass ich hier bin …… Immer.“ Aufgabe 6. Was ist für Sie „typisch“ christlich? Bitte kreuzen Sie entsprechend an: Es ist typisch christlich … Finden Sie noch weitere Dinge, die „typisch“ christlich sind. Woran lässt sich Ihrer Meinung nach „Christ sein“ festmachen? Diskutieren Sie mögliche Antworten in der Gruppe.
Aufgabe 7. Vergleichen Sie die folgenden juristischen und christlichen Vorschriften. Glauben Sie, dass das Abendland unter dieser Betrachtung noch christlich geprägt ist? Welche der christlichen Werte sind noch zeitgemäß und welche vielleicht nicht mehr? Begründen Sie Ihre Antworten!
Aufgabe 8. Übersetzen Sie ins Deutsche. Свыше 58 миллионов жителей Германии исповедуют христианство: больше половины при этом католики. Католическая церковь – крупнейшая (по числу верующих) ветвь христианства. Высшей и ординарной властью в Католической церкви обладает папа римский. Согласно католическому учению, папа является преемником Святого Петра как первого римского епископа. Совещательными органами при папе являются коллегия кардиналов и синод епископов. Постоянная резиденция папы находится в Ватикане. 13 марта 2013 года папой римским был избран Хорхе Марио Бергольо из Аргентины, который взял себе имя Франциск. Aufgabe 9. Finden Sie in Anlehnung an die fünf Säulen des Islams entsprechende Gemeinsamkeiten mit dem Christentum. Suchen Sie nach weiteren Werten, die Christentum und Islam verbinden bzw. trennen. Die fünf Säulen des Islams (1) Das Glaubensbekenntnis (2) Das fünfmalige tägliche Gebet (3) Das Fasten im Monat Ramadan (4) Die Zakah (Almosen-Steuer) (5) Die Pilgerfahrt nach Mekka
Aufgabe 10. In jedem Land gibt es die unterschiedlichsten Bewegungen. Lesen Sie den folgenden Text und versuchen Sie die fettgedruckten Wörter deutsch zu erklären. Mit dem Islam für Frauenrechte Schon lange kämpfen Frauen in arabischen Ländern für mehr Rechte. Doch in Ländern, in denen der Islam eine wichtige Rolle spielt, ist es für sie oft schwer. Nun entsteht eine neue Bewegung: der islamische Feminismus. Islam und Frauenrechte – passt das zusammen? Ja, sagen einige islamische Frauenrechtlerinnen. Und so gibt es heute in der arabischen Welt neben dem säkularenFeminismus einen religiösenFeminismus. Säkulare arabische Feministinnenbetrachten diese islamische Bewegung sehr kritisch, denn sie haben die Religion oft als Zwangsjackeerlebt. Sie haben dafür gekämpft, kein Kopftuch tragen zu müssen und sich von keinem Vater oder Bruder sagen zu lassen, wie sie ihr Leben führen sollen. Aber nun wollen Frauen mit dem Koranin der Hand für Frauenrechte kämpfen. Die ägyptisch-amerikanische PolitologinMervat Hatem sieht diese neue Bewegung als Chance. Sie sagt: „Zum ersten Mal seit Jahrhunderten melden sich gläubige Frauen zu Wort und beanspruchen die islamische Geschichte und Religion auch für sich.“ Der islamische Feminismus entstand zu einer Zeit, in der auch der Islam in der Politik wichtiger wurde. Daher ist Amal Grami, die an der Universität in Tunis unterrichtet, sehr kritisch. Sie hält es für gefährlich, die Frauenfragenur im Zusammenhang mit Religion zu diskutieren. Auch Zaina Zaatari kämpft für mehr Frauenrechte. Sie ist neugierig auf die Forschungsergebnisse der islamischen Feministinnen. Aber sie fragt sich auch, ob diese Frauen wirklich dazu bereit sind, die Kräfteverhältnisse in der islamischen Welt zu ändern und ob sie Alternativen für die religiösen Institutionen finden. Die Zukunft wird zeigen, welchen Erfolg die islamischen Feministinnen in ihrem Kampf für mehr Gleichberechtigunghaben werden.
Aufgabe 11. Beantworten Sie die folgenden Fragen zum Text: - Von welcher neuen Bewegung ist in dem Text die Rede? Warum ist diese Bewegung Ihrer Meinung nach erschienen? - Warum erleben manche arabische Frauen den Islam als „Zwangsjacke“?
Aufgabe 12. Lesen Sie den folgenden Text und äußern Sie danach Ihre Meinung dazu.
Die 13-jährige Elmas ist türkische Staatsangehörige und Muslimin. Mit ihrer Familie lebt sie seit ihrer Geburt in Deutschland und besucht nun ein städtisches Gymnasium für Jungen und Mädchen. Vor geraumer Zeit bereits beantragte ihr Vater „namens der Familie“ bei der Schule, Elmas vom Sportunterricht vollständig zu befreien. Der Sportunterricht wird an der Schule nur gemeinsam für Mädchen und Jungen erteilt. Der Vater begründet seinen Antrag damit, dass es der islamische Glaube aus verschiedenen Gründen der Tochter verbiete, zusammen mit Jungen Sport zu treiben. Des Weiteren könne Elmas gar nicht die Anforderungen im Sportunterreicht erfüllen, da sie zum Tragen weiter Kleidung und des Kopftuchs nach ihrer Religion verpflichtet sei. Elmas, die sich im täglichen Leben streng und konsequent an den Vorgaben ihrer Religion orientiert, gerate in einen unauflösbaren Gewissenskonflikt, wenn sie dennoch zur Teilnahme an dem Unterricht gezwungen werde. Die Schule lehnte aber Elmases Befreiung von der Unterrichtsveranstaltung ab.
Aufgabe 13. Sagen Sie anhand des vorstehenden Textes, ob hier eine Verletzung von Art. 4 GG (Grundgesetz) vorliegt? Artikel 4 Absatz 1 GG: Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Aufgabe 14. Lesen Sie die Angaben der Jugendstudie zum Thema «Glaube» und äußern Sie Ihre Meinung dazu. Woran und an wen glauben Sie? Die Jugendstudie zeigt, dass die meisten Jugendlichen in Deutschland nach wie vor eine nur mäßige Beziehung zu kirchlich-religiösen Glaubensvorgaben haben. Nur 30 Prozent glauben an einen persönlichen Gott, weitere 19 Prozent an eine unpersönliche höhere Macht. 28 Prozent der Jugendlichen stehen dagegen der Religion fern, der Rest (23 Prozent) ist sich in religiösen Dingen unsicher. Typisch für die heutige Jugend ist, dass sie zwar die Institution der Kirche grundsätzlich bejaht, gleichzeitig aber die Kirche stark kritisiert. 65 Prozent finden, die Kirche habe keine Antworten auf Fragen, die Jugendliche heute wirklich bewegen. Aufgabe 15. Lesen Sie über andere Religionen. Erzählen Sie den Text nach. Was haben Sie Neues über Hinduismus, Judentum und Schamanismus erfahren? Es ist keine leichte Aufgabe, den Hinduismus zu definieren, denn er hat keine einheitliche Lehre und keine priesterliche oder zentrale Hierarchie. Allerdings hat er Swamis (Lehrer) und Gurus (Meister, religiöse Lehrer). Eine allgemeine Definition des Hinduismus, die in einem Geschichtswerk zu lesen ist, lautet wie folgt: Der ganze Komplex von Glaubensanschauungen und Institutionen, die sich seit der Abfassung ihrer alten (heiligen) Schriften, der Weden, bis jetzt entwickelt haben. Eine andere Definition lautet: Hinduismus bedeutet den Kult der Götter Vishnu oder Shiva oder der Göttin Shakti beziehungsweise einen Kult ihrer Inkarnationen, verschiedenen Aspekte, Ehegatten oder Nachkommen. Das würde auch den Kult des Rama und des Krishna (Inkarnationen des Vishnu) einschließen sowie der Durga, des Skanda und des Ganesha (Gattin bzw. Söhne des Shiva). Es heißt, dass es im Hinduismus 330 Millionen Götter gibt, dennoch soll der Hinduismus nicht polytheistisch sein. Der indische Schriftsteller A. Parthasarathy schreibt: «Die Hindus sind nicht polytheistisch. Der Hinduismus spricht nur von einem Gott. Die verschiedenen Götter und Göttinnen des hinduistischen Pantheons stellen lediglich die Kräfte und die Aufgaben des einen höchsten Gottes in der manifesten Welt dar». Unter Judentum versteht man einerseits die Religion, die Traditionen und Lebensweise, die Philosophie und meist auch die Kulturen der Juden (Judaismus) und andererseits die Gesamtheit der Juden. Die jüdische Religion, die als „ethischer Monotheismus“ umschrieben wird, ist die älteste der monotheistischen abrahamitischen Religionen. Sie hat eine Geschichte von mehr als 3000 Jahren, in denen sie sich entwickelt hat. Eine Synagoge ist ein Ort des Gebets, des Lesens und Lernens der Gesetze und ein Ort für besondere Anlässe wie Hochzeiten. Dort treffen sich auch Jugendgruppen. Der wichtigste Gegenstand in der Synagoge ist der Thoraschrank, in dem die Thorarollen aufbewahrt werden. Dieser Schrank wird normalerweise mit Türen und einem Vorhang geschlossen. Er ist immer verschlossen und wird nur geöffnet, um die Thorarollen herauszunehmen. Diese sollen das Wort Gottes enthalten. Thora bedeutet „Gesetz“ oder „Lehre“. In dem rechteckigen Gebäude stehen von drei Seiten Sitzbänke in Richtung Redepult. In orthodoxen Synagogen gibt es getrennte Sitzreihen für Männer und Frauen. An den Wänden sind Muster, aber keine Bilder, da das zweite Gebot lautet: „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Die Juden glauben, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschuf und sich am siebten Tag ausruhte. Das vierte Gebot lautet: „Gedenke des Sabbats (oder Schabbat auf Hebräisch) und halte ihn heilig. An ihm darfst du keine Arbeit tun.“ Der Sabbat beginnt am Freitag bei Sonnenuntergang und endet Samstag bei Sonnenuntergang. Vorher wird geputzt und das Essen vorbereitet. Am Sabbat wird nicht gearbeitet. Einige Juden machen am Sabbat auch kleine Dinge nicht, z. B. einen Lichtschalter betätigen. Den Sabbat verbringt man im Kreis seiner Familie, denkt an Gott und gestaltet den Tag anders als einen normalen Arbeitstag. Synagoge ist das griechische Wort für Treffpunkt. Synagogen wurden Treffpunkte für Juden nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahre 70 n. Chr., als die Juden in die Welt verstreut wurden. Der Schamanismus: Im Mittelpunkt dieses Phänomens steht der Schamane. Die ursprüngliche Heimat des Schamanismus war die arktisch-sibirische Region. Das Wort „Schamane“ kommt aus der Sprache der Tungusen, deren Lebensräume über weite Teile Ost- und Zentralsibiriens verstreut sind. Das Schamanentum nahm bei ihnen einst eine Zentralstellung im religiösen Leben ein. Die wichtigste Funktion des Schamanen besteht darin, die Seelen der Kranken aus der Gewalt der Geister zu befreien, das Böse zu bekämpfen, also in der Tätigkeit des Heilers. Er führt auch die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits, erbittet von Göttern eine erfolgreiche Jagd, führt Zeremonien durch und ist Hüter religiöser Traditionen und Mythen seiner Gemeinschaft. All das ist nur dann möglich, wenn er sich mit Hilfe einer Trommel in Ekstase versetzt.
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