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Der Brief




Da sich Frau Klöterjahns Zustand verschlechtert, wird ihrem Gatten, der in seiner Vaterstadt an der Ostsee seinen Geschäften nachgeht und sich dort für unentbehrlich hält, signalisiert, dringend zu seiner Frau zurückzukehren. Der Anblick des naiv-vitalen Menschen, der bald darauf etwas ungehalten, mit dem feisten Söhnlein Anton auf dem Arm, erscheint, wird Spinell zur Qual. Noch ganz unter dem Eindruck des gemeinsamen Klaviernachmittags schreibt er an Klöterjahn einen gedrechselten Brief. Wortreich beschwört er darin das ihm aus Gabrieles Erzählungen bekannte Idyll im Eckhofschen Schwertliliengarten herauf, die „rührende und friedevolle Apotheose, getaucht in die abendliche Verklärung des Verfalls“, um sodann Klöterjahn einen „unbewußten Typus“ zu schelten, einen „plebejischen Gourmand“, der besitzen und entweihen will, statt nur ehrfurchtsvoll zu „schauen“. „Die müde, scheue, in erhabener Unbrauchbarkeit blühende Schönheit des Todes“ habe er „in den Dienst des gemeinen Alltags (…) erniedrigt.“. Während Gabriele dahinsterbe, setze der kleine Anton „die niedrige Existenz seines Erzeugers“ fort.

Daraufhin sucht Klöterjahn den Dichter persönlich auf, bezeichnet ihn als „Hanswurst“ und „Feigling“, der „Angst vor der Wirklichkeit“ habe, zitiert dabei fortwährend in verballhornender Weise aus Spinells Brief, den er einen „Wisch voll blödsinniger Injurien“ nennt. Dass Spinell ein verschrobenes Subjekt sei, sei ihm aus Gabrieles Briefen bekannt, seine Intrigen würden ihm indes nichts nützen, vielmehr behalte er, Klöterjahn, sich rechtliche Schritte vor. Spinell sei ein neidvoller „Jammermensch“, ein „Esel“, ein „hinterlistiger Idiot“ und „gemeingefährlich“. Er, Klöterjahn, dagegen habe, wie er mehrfach beteuert, „das Herz auf dem rechten Fleck“. Sein zorniger Wortschwall wird erst durch das alarmierende Eintreten der Rätin Spatz beendet, die Klöterjahn an das Bett seiner Frau ruft. Deren Zustand habe sich dramatisch verschlechtert, sie leide nun doch an der Lunge und habe „fürchterlich viel Blut“ gespuckt. Dass ihr Tod bevorsteht, bleibt unausgesprochen, wird aber später durch ihr „verhängtes Fenster“ diskret angedeutet.

Während des anschließenden Spaziergangs begegnet Spinell dem kleinen Anton Klöterjahn und seiner üppigen Kinderfrau. Als der Kleine ihn erblickt, geschieht „das Gräßliche, daß Anton Klöterjahn zu lachen und zu jubeln“ beginnt und in einen „Anfall animalischen Wohlbefindens“ ausbricht. Entsetzt macht Spinell kehrt und geht von dannen, „mit dem gewaltsam zögernden Schritt jemandes, der verbergen will, dass er innerlich davonläuft“.


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Дата добавления: 2015-08-05; просмотров: 119; Мы поможем в написании вашей работы!; Нарушение авторских прав





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