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Der goldne Topf




ie Handlung der Novelle beginnt an einem Himmelfahrtstag in Dresden.

Ein junger Student namens Anselmus stößt am Schwarzen Tor den Korb einer alten Apfelhändlerin um. Um den Schaden der alten Frau zu mildern, gibt er ihr seinen ganzen Geldbeutel, den er eigentlich für die feierlichen Aktivitäten verwenden wollte, hin, rennt dann aber schnell weg. Die Frau beschimpft ihn mit den Worten: „Ja renne, renne nur zu, Satanskind – ins Kristall bald dein Fall – ins Kristall.“ Er rennt weg und hält erst am Ende einer Allee unter einem Holunderbusch. Aus diesem hört er liebliche Stimmen und Geräusche wie von Kristallglocken. Er blickt auf und sieht in die blauen Augen einer Schlange, in die er sich auf der Stelle verliebt. Als sie kurz darauf verschwindet, ist er außer sich und verwirrt.

Äpfelweib

Durch Zufall begegnet Anselmus seinem Freund, dem Konrektor Paulmann, der ihn zu sich nach Hause einlädt. Dort trifft er die sechzehnjährige Tochter des Konrektors, Veronika, die von einer gemeinsamen Zukunft mit dem „Hofrat“ Anselmus träumt. Des Weiteren lernt Anselmus den Registrator Heerbrand kennen, der ihm eine Anstellung als Kopierer alter Schriften bei dem Geheimen Archivarius Lindhorst verschafft, einem verschrobenen Alchemisten und Zauberer. Für diese Kopiertätigkeit soll er Geld erhalten, so dass der Verlust seines Geldbeutels durch das Äpfelweib ausgeglichen wird. Als er dort allerdings seinen ersten Arbeitstag beginnen will, erscheint ihm das alte Äpfelweib in der Türklinke und er fällt vor Schreck in Ohnmacht.

Durch Zufall begegnet der Student einige Tage später auf freiem Feld dem Archivarius, der ihn mit seinen Zauberkünsten beeindruckt und ihm verrät, dass die Schlange, die Anselmus gesehen hat, seine Tochter Serpentina ist. Weiterhin erzählt Lindhorst eine merkwürdige Geschichte aus seiner Familie. Es geht dabei um Phosphorus (bedeutet etwa der Leuchtende), eine schöne Feuerlilie und einen schwarzen Drachen, mit dem Phosphorus kämpfen muss. Am darauffolgenden Tag tritt Anselmus seine Arbeit an. Er soll fremdsprachige Texte, die er nicht entziffern kann, fehlerfrei kopieren. Lindhorst warnt ihn außerdem ausdrücklich davor, eines der Originale mit Tinte zu beflecken. Glücklicherweise erhält er Hilfe durch Serpentina, weshalb ihm die Arbeit mühelos gelingt. Je mehr er sich mit diesen Schriften beschäftigt, desto vertrauter werden sie ihm und eines Tages kopiert er eine Schrift, deren Inhalt er in mehreren Schritten erfährt und schließlich begreift: Es handelt sich um die Geschichte des Archivarius, der in Wahrheit ein Salamander ist, der Elementargeist des Feuers, und aus der sagenhaften Welt Atlantis verbannt wurde. Um dorthin zurückkehren zu können, muss er seine drei Schlangentöchter verheiraten.

Veronika, die befürchtet, Anselmus und damit eine gesicherte Zukunft als „Frau Hofrätin“ zu verlieren, wendet sich an das Äpfelweib, das ihr in einem nächtlichen Ritual während des Äquinoktiums einen Metallspiegel herstellt. Als der Student wenig später in diesen blickt, hält er Serpentina und die Geschichte des Salamanders für eine Einbildung und verliebt sich in Veronika. Er verspricht ihr, sie zu heiraten, sobald er Hofrat sei. Als er daraufhin eine weitere Schrift Lindhorsts kopieren will, scheint ihm diese fremd und er verschüttet aus Versehen Tinte auf das Original. Durch einen Zauber wird er in eine Kristallflasche auf einem Regal verbannt.

Dort entdeckt er neben sich weitere Flaschen, in denen sich andere junge Männer befinden, die ebenfalls für den Archivarius gearbeitet haben, allerdings nicht zu bemerken scheinen, dass sie eingekerkert sind. Kurz darauf erscheint die Hexe, die versucht den goldenen Topf zu stehlen, ein Geschenk des Erdelementargeistes für den Salamander. Da taucht der Archivarius mit seinem Papagei auf, und beide kämpfen gegen das alte Weib und ihren schwarzen Kater. Schließlich besiegt Lindhorst die Hexe, die sich in eine Runkelrübe, ihre wahre Gestalt, verwandelt. Da der Student durch „feindliche Prinzipe“ beeinflusst war, vergibt ihm der Archivarius und befreit ihn aus der Flasche.

Veronika erhält von Heerbrand, der anstatt Anselmus inzwischen Hofrat geworden ist, einen Heiratsantrag und nimmt ihn – trotz innerer Zerrissenheit und Gefühlen für Anselmus – an. Anselmus aber heiratet Serpentina, um fortan überglücklich in Atlantis zu leben.

Interpretationen [Bearbeiten]

Charakterisierung des Protagonisten [Bearbeiten]

Zwischen Alltagsrealität und phantastischer Welt einerseits und zwischen den „Guten“ und den „Bösen“ andererseits steht der Student Anselmus, der sich auf der einen Seite, von der Rauerin verhext, zu Veronika und einer Karriere als Hofrat, auf der anderen Seite aber (in unverhextem Zustand) zu Serpentina und den Wundern der phantastischen Welt hingezogen fühlt. Im Verlauf der Geschichte gerät Anselmus zwar immer mehr in den Bann des „Bösen“ und wird von den „feindlichen Prinzipen“ gewaltsam zurück in die Alltagsrealität gezogen; die Umkehr bahnt sich aber an, als er nach seinem „Fall ins Kristall“ diese als ein Gefängnis empfindet.

In diesem „Gefängnis“ entscheidet sich Anselmus, der zu „Glaube, Liebe und Hoffnung“ zurückgefunden hat, für Serpentina, befreit sich mit Hilfe des Salamanders vom Bann des „Bösen“ und entschwindet endgültig aus der Alltagsrealität.

Am Schluss findet Anselmus sein Glück in der völligen Hingabe an das Phantastische, obwohl ihn das der Alltagsrealität entfremdet und er ihr so entzogen wird. Dies kann sinnbildlich für die romantische Poesie gesehen werden, die den Menschen aus dem alltäglichen Geschehen reißt, ihn aber auch, wie es die Philister sehen, vereinsamen und weltfremd werden lässt. „Tatsächlich“ jedoch (d.h. in der „Realität“ des Märchens) vereinsamt Anselmus gar nicht, da sein Traum von der „ewigen Liebe“ sich mit Serpentina auf dem Rittergut ihres Vaters in Atlantis verwirklicht, wo sich ihm „der heilige Einklang aller Wesen als tiefstes Geheimnis der Natur offenbart“ – so kommt er zu einer tiefen, umfassenden Erkenntnis der Welt.

Auch Veronika scheint erst zwischen der Alltagswelt und der Welt des Phantastischen zu stehen, da sie sich mit Hilfe von Zauberei die Liebe des Anselmus verschaffen will. Jedoch entsagt sie schließlich jeder Neigung zur Hexerei. Die Schnelligkeit, mit der sie Anselmus „vergisst“ und in eine Heirat mit dem Hofrat Heerbrand einwilligt, zeigt, wie stark sie in der Alltagsrealität und dem bürgerlichen Leben verwurzelt ist. Veronika findet ihre Erfüllung im Leben als Hofrätin. Dabei gelingt es ihr wie ihrem künftigen Ehemann, der Welt des Phantastischen ihre „gefährlichen“ Züge zu nehmen, indem sie die phantastischen Geschichten als poetische Allegorien bewerten.


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Дата добавления: 2015-08-05; просмотров: 134; Мы поможем в написании вашей работы!; Нарушение авторских прав





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