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Dunkelmännerbriefe




Im Jahre 1518 schrieb der zum Erfurter Humanistenkreis um Mutianus Rufus gehörende Johannes Jäger ( 1480 bis 1545 ) auch Crotus Rubeanus in lateinischer Form genannt 38 Briefe die in die Geschichte unter dem Namen Dunkelmännerbriefe eingegangen sind. Weitere Autoren dieser Schriftstücke waren Ulrich von Hutten und Hermann von dem Busche.

Diese Schriftstücke sind auch als Epistola obscurom virorum bekannt geworden.

Diese Briefe wurden von Jäger in der Verteidigung des Humanisten Johannes Reuchlin gegen die römisch-katholische Amtskirche geschrieben wobei der Dominikanerorden eine Hauptrolle spielte. In diese Auseinandersetzungen war auch Franz von Sickingen verwickelt.

Dem äußeren Anschein nach wurde nur das schlechte Mönchslatein der Dominikaner in Köln ins Lächerliche gezogen (Köln war damals die Hochburg des Dominikanerordens in Deutschland).

Beim Inhalt der Schreiben jedoch handelte es sich um ernst zu nehmende Angelegenheiten. Sie stellen nämlich eine Auseinandersetzung deutscher Humanisten gegen die Versuche des Klerus dar die immer mehr an Einfluss verlierende Scholastik wieder aufzuwerten.

Hierbei werden die Geistlichen in ihrer Unwissenheit Intoleranz und Mordlust angeprangert weil es ja zu dieser Zeit durchaus möglich war Freidenker und Humanisten wie Giordano Bruno auf den Scheiterhaufen zu Tode zu bringen.

Das Werk enthält fingierte Briefe, die angeblich eine Reihe von Dominikanern, u. a. aus Erfurt, Leipzig und anderen deutschen Städten hauptsächlich an Gratius schreiben und ihn teils um Rat fragen, teils ihm ihre Solidarität in der Angelegenheit mit Reuchlin versichern. Dabei sind die Briefe in Form und Inhalt so gestaltet, dass sie als Selbstentlarvung der Beteiligten wirken sollen. So herrscht ein fehlergespicktes Küchenlatein vor und in scholastischer Manier werden abstruse Etymologien lateinischer Begriffe bemüht. "Die spätscholastischen Kleriker werden als unwissend, denkfaul, orthodox und eifernd hingestellt, als philiströs-saturiert und auf sinnlichen Genuß bedacht; ihre Methode besteht vor allem aus Zitieren (Bibel, Aristoteles, Lehr- und Handbücher sowie bezeichnenderweise Ovids 〈Ars amatoria〉)."[1]

Gegenüber Reuchlin und seinen Anhängern, denen es ja an der nötigen theologischen Qualifikation fehle, gibt man sich selbstgerecht. Um die Geistlichen anzugreifen, werden auch ausführlich Liebesabenteuer und Gelage besprochen. Die Bakkalaureaten zeigen sich den Ordensoberen gegenüber besonders demütig und dienstbeflissen, zugleich verfolgt man besorgt den weiteren Verlauf der Affäre Reuchlin, die nicht so recht zur Zufriedenheit der Dominikaner voranschreitet; man tröstet sich aber damit, dass, falls selbst der Papst für Reuchlin entscheiden sollte, man dem notfalls mit einem Konzil begegnen könne.


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Дата добавления: 2015-08-05; просмотров: 132; Мы поможем в написании вашей работы!; Нарушение авторских прав





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